Ich weiß nicht, ob du das kennst. Vielleicht warst du schon in Südfrankreich, an der Côte d`Azur, und irgendwann wolltest du mal
Ruhe von dem ganzen Trubel haben, du hast nur noch Häuser und Hochhäuser gesehen, viele kleine Villen mit Mini-Gärten, große Appartementgebäude, insgesamt ein großes Durcheinander von Straßen, Häusern und zwischendurch immer wieder Einkaufsläden und Supermärkte. Man kann sich schnell verfahren, wird in der Enge manchmal doch kaum noch früh genug ausgeschildert.
Ruhe von dem ganzen Trubel haben, du hast nur noch Häuser und Hochhäuser gesehen, viele kleine Villen mit Mini-Gärten, große Appartementgebäude, insgesamt ein großes Durcheinander von Straßen, Häusern und zwischendurch immer wieder Einkaufsläden und Supermärkte. Man kann sich schnell verfahren, wird in der Enge manchmal doch kaum noch früh genug ausgeschildert.
Wenn du im Sommer gekommen bist - vor allem die Monate Juli und August solltest du wegen der immer gleichen Ferien- und Reisezeit der Franzosen meiden – , ist alles nur noch turbulenter. Hinzu kommt dann die drückende Hitze, an die sich nur die Wenigsten gewöhnen oder sie gar genießen können.
Und dann ist dir auf einmal alles zu viel, du willst raus, du willst Schatten, du willst Grün und mal keine Menschenseele mehr sehen.
Ich habe in solchen Momenten dann immer Sehnsucht nach dem Hinterland gehabt, nach den wunderbaren Gorges, die es dort gibt, und die Kühle und Ruhe versprechen, aber manchmal willst du einfach nicht so weit fahren, dich wieder in ein Auto zwängen und in Staus geraten.
Reden wir von der Region Nizza bis Cannes und seiner Umgebung:
hier habe ich, obwohl ich seit vielen Jahren immer wieder in Tourrettes-sur-Loup bin, lange nach einer solchen Möglichkeit der Ruhe gesucht und bin schließlich auf den Guide des Parcs Naturels (Alpes Maritimes, www.cg06.fr) gest0ßen. Es ist ein informativer Führer mit siebzehn Adressen von wunderbaren Parks im Departement.
So habe ich auch den “Parc Les Rives du Loup“ gefunden, der sich sehr versteckt und plötzlich und unerwartet vor dir auftut.
Vor allem wenn du an das ganze Häusermeer denkst, das dich täglich umgibt, so findest du diese reine Natur-Oase ganz unvermittelt und kannst es gar nicht fassen.
Ausgehend von Nizza, auf der Autobahn kommend, fährst du bei der Ausfahrt von Cagnes-sur-Mer zunächst ein kurzes Stück in Richtung Vence und dann aber auf der N.6 nach La Colle-sur-Loup, durch das Dorf in Richtung Grasse. Nur etwa 5 km von der Küste entfernt kommst du also in wenigen Minuten zum Park, und zwar zum nördlichen der beiden Eingänge. Le parc naturel gehört zu den Gemeinden Villeneuve-Loubet, La Colle-sur-Loup und Cagnes-sur-Mer. Vielleicht ist auch deshalb (wegen schwieriger Übereinkünfte von Zuständigkeit?) die Fußweg-Verbindung zwischen beiden Eingängen (noch?) nicht möglich, oder es ist einfach wegen des Flusses, der sich viel Platz schafft.
Mein bevorzugter Eingang ist also der nördliche, der hat den eindrucksvolleren Weg. Manchmal ist es wegen der Enge schwierig zu parken, aber meistens, vor allem wenn du an einem Wochentag kommst, geht es gut. Du siehst gleich den Fluss, den Loup, der in der Nähe von Grasse entspringt und sich von dort, von den kalkreichen Hochplateaus, zum Meer schlängelt und dabei durch den spektakulären Gorges du Loup fließt (wo nachweisbar schon vor 40.000 Jahren Menschen in Höhlen gewohnt haben) und dann im Park zwischen senkrecht abfallenden Felswänden ruhiger wird und seine Ufer zum Ausspannen einladen. Du siehst Steilwände um dich herum und hast das Gefühl von ursprünglicher Natur. Es gibt auch eine Steilwand mit verschiedenen, vorgegebenen Routen, an der junge Leute üben können, solche Wände zu erklimmen. Alles ist sehr gepflegt und sauber und ich konnte es erst nicht glauben, dass man, unten am Fluss, entlang des Weges, kein Haus mehr sieht. Der plötzliche Wechsel von dem bebauten Umfeld zur (fast) unberührten Natur kommt mir jedes Mal immer wieder wie unwirklich vor.
Lange hatte ich (von Tourrettes-sur-Loup aus) gesucht; es schien so weit und war doch so nah.
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