Dienstag, 18. Juni 2019

Yvette Lamoureux / Tourrettes sur Loup

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"Adieu Garance" von Yvette Lamoureux
Für mich ist Yvette Lamoureux die bedeutendste Künstlerin, eine Sculpteurin, in Tourrettes sur Loup. Wir begegneten uns
zum ersten Mal vor ca. 25 Jahren, als ich gerade meinen "pied a terre" in diesem eindrucksvollen Bergdorf gefunden hatte. Ich kaufte mir damals ein Poster eines ihrer Werke, ließ es rahmen und hängte das Bild in meinem Sprechzimmer auf.


Der Träumer

Diese kleine, 18 cm hohe Sculptur heißt zwar "Le Rêveur" ("Der Träumer"), aber ich fand das Bild passend für meinen Arbeitsplatz, an dem Nachdenken und Reflexion das Wesentliche sind.

Vor wenigen Tagen ging ich, wie bei jedem Aufenthalt in Tourrettes, an ihrem Atelier vorbei und traf erst ihre Tochter und dann die Künstlerin selbst. Ich war sehr dankbar für diese Begegnung, bei der ich auch noch einiges über ihr Leben erfuhr.
Auf ihrer Webseite www.yvettelamoureux.fr sind ihre biographischen Angaben relativ sparsam. Ich fand es sehr interessant, zusätzlich zu erfahren, das Yvette Lamoureux im Atlasgebirge aufgewachsen ist, später im Norden von Frankreich gelebt hat und dann sehr sorgsam ein Atelier am Mittelmeer suchte, bis sie es schließlich vor ca. 50 Jahren in Tourrettes sur Loup fand.
Ihre Liebe zu genauen Beobachtungen von Charakteren, Bewegungen und Gesten hat bei ihr, gepaart mit ihrem Talent zur Malerei und sculpturalen Darstellung, ihre Berufung als Künstlerin bestimmt.
Mehrere Jahre arbeitete sie im Atelier von Jean Druille, Professor der Schönen Künste in Toulouse.
Die Themen und Personen der "Commedia dell' arte" haben sie besonders fasziniert. 
Pierro, als einfacher Diener im weißen Livrée, hat ihre Arbeiten sehr beeinflusst. Er steht für sie als ein Symbol der Reinheit, der irrealen Poesie und der Hoffnungslosigkeit. In diesem Charakter liebt sie den Aspekt der Schüchternheit, die friedlichen Bewegungen und seine tiefe Weisheit und Verzweiflung.

Werther
Coppelius

» Chut….. «


Un Certain Sourire
Calomnie

Romeo und Julia

Ich bin sehr dankbar für unsere Begegnung, bei deren Abschied sie mir noch ein weiteres Bildplakat ihrer Arbeit schenkte.






Im Atelier 


Kurze Beschreibung der Herstellung einer Bronzestatue: die Künstlerin benutzt zunächst Ton um ihr Werk zu formen. Nachdem dieses ausgetrocknet ist wird es bei ca. 1000 Grad gebrannt, um es zu härten. Mit diesem Objekt wird eine erste Gussform hergestellt, um ein Exemplar aus Wachs des ursprünglichen Werkes zu erstellen. Dieses Wachsmodell wird danach mit einer Art Gips umhüllt, das dann wieder im Ofen erhitzt wird, um das Wachs abfließen zu lassen. In diese zweite Gussform aus einer Art Gips wird  Bronze eingefüllt. Zuletzt wird die Gipshülle zerbrochen und die Skulptur aus Bronze kommt zum Vorschein. Danach bleibt noch viel Arbeit des Polierens und Glättens.

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