Mittwoch, 27. April 2016

Norwegen / eine Liebeserklärung


Ich träume immer wieder einmal von Norwegen und von meinen Reisen in dieses wunderbare Land. Der Anfang meiner Beziehung zu ihm war zunächst durch Bücher über den Südpolarforscher Roald Amundsen
geprägt und seinen Sieg um “das Rennen um den Südpol“ gegen seinen englischen Konkurrenten Robert Scott. 


Ölbild von Francis Smithman / Amundsen kehrt zur Fram zurück, nachdem er 1911 den Südpol erreicht hatte.

Ich war 8 Jahre alt, als die Lehrerin in meiner damaligen leipziger DDR-Schulklasse fragte, wer von uns berühmte Männer kennen würde, - natürlich waren die Polit-Größen gemeint - und ich stolz Amundsen nannte. Als dies die Lehrerin meinen Eltern hinter vorgehaltener Hand berichtete, war es der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte: ich wurde als Sicherheitsrisiko eingestuft und die ganze Familie floh in den Westen. 
Später habe ich immer gesagt, wenn ich mir eine Nationalität hätte auswählen können, wäre ich Norweger geworden. 


Nach der Pubertät waren es dann Begegnungen mit Norwegern/innen im Rahmen meiner einjährigen Zeit als Austauschschüler in Florida, die diese Bewunderung verstärkten. 
Mich begeistern vor allem die warmherzigen Menschen, die Architektur der Häuser, die Ursprünglichkeit der Natur und die allgegenwärtige Verbindung zum Meer.


Wenn man durch Norwegen mit dem Auto fährt, dann eröffnen sich in kurzen Abständen immer wieder neue, ungeahnte Ausblicke, neue Perspektiven, eine schöner als die andere, kleine Häuschen für den Urlaub.



Zum Glück habe ich norwegische Freunde, die ich besuchen kann. Sie leben in Haugesund, einem sympathischen Städtchen am Meer, etwa in der Mitte zwischen Stavanger und Bergen, drei Fahrstunden südlich von Bergen im Nord-Rogaland.



Und sie haben, wie viele Norweger, ein Ferienhaus, ein Sommerhäuschen am Wasser, sogar mit kleinem Naturhafen.
Da es mich immer nach draußen und in die Natur und am besten in die noch unverfälschte Natur zieht, war ein Besuch des Sommerhäuschens ein besonderes Highlight.



Es liegt am Rand der Meerenge “Toftøysundet“. Ich hatte das Glück, während der “weißen Nächte“ dort zu sein und konnte die kürzeste Nacht des Jahres erleben und schöne Plätzchen zum Ruhen und Lesen zu finden.



Ein Johannisfeuer zum Mittsommerfest, ob groß oder klein, darf nicht fehlen.


Und es gibt beeindruckende Stimmungen, die einem das Herz aufgehen lassen.



Die Wanderausflüge von dort und die kleinen Bootsfahrten zur Insel Toftøy waren für mich atemberaubend, nicht zuletzt auch deshalb, weil auch noch steinerne Reste von Bootswerften aus den Wikingerzeiten zu bewundern waren und "meine Treppe in den Himmel".


Das südliche Norwegen, insbesondere die Südwestküste, so sagt man, ist die nördlichste Südküste Europas. Ich habe schon Bilder von dort, von Fjorden, gesehen, die scheinen, so könnte man meinen, aus der Südsee zu stammen. Vielleicht macht das für mich einen der Reize von Norwegen aus, ein Gefühl von Südsee gepaart mit dem wilden Norden Europas. Außerhalb der Städte hat man in Norwegen ein Gefühl der Weite und Freiheit und nicht, wie sonst in Zentraleuropa,  schon in Sichtweite das nächste Dorf.



Haugesund ist eine Handelsstadt mit knapp 40.000 Einwohnern, sie liegt am Karmsund, dem historischen “Nordvegen“, dem Namensgeber für Norwegen. Der Name setzt sich aus Haugen (dt.: Hügel) und Sund (dt. Meerenge) zusammen.
Sie begeistert aber nicht nur durch seine Lage am Meer, sondern auch durch ihre atemberaubenden Ausflugsziele im Landesinneren.


Rosendalalpen von Haugesund gesehen
Die Stadt entwickelte sich durch ihre Lage als Umschlagpunkt für Seefahrer und Fischer zur Zeit der boomenden Heringsfischerei Ende des 19. Jahrhunderts. 1854 erhielt sie das Stadtrecht. Das Wappen zeigt drei Möwen auf blauem Grund. 
In Haugesund gibt es eine Hochschule mit Studiengängen zum Petroleums-Ingenieur, Feuersicherheits- und Ingenieurswesen und anderen, und eine Fachschule für Krankenpflege. 
Jährlich, im August, findet ein Internationales Filmfestival (Den norske filmfestivalen) und das Jazz-Festival Sildajazz statt.

westlich der Insel Toftøy






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