Tourrettes sur Loup (denn es gibt drei
Tourrettes) liegt da, wo die Ausläufer der Alpen auf das Meer treffen.
Malerisch, wie auf einer Handfläche aus Stein ausgebreitet, liegt es auf einem Felsen 450 m
über dem Meeresspiegel und man hat einen herrlichen Blick bis nach Nizza und
bis zur Bucht von Cannes. Schon
die Griechen und Römer waren hier, sie wussten
um den damals strategischen Ort mit weitem Blick über das Meer und einer Rückzugsmöglichkeit. Im Glockenturm kann man noch die riesigen Steine sehen,
die die Römer errichtet haben. Auch Jean Cocteau hat dieses Refugium genutzt, als er nach dem Krieg Ruhe haben wollte. Es gibt noch andere
bekannte Menschen, die die Nähe zu Nizza und gleichzeitig ein wenig
Abgeschiedenheit zu schätzen wussten und wissen. Und eigentlich ist es bis
heute so geblieben, dass man in Tourrettes dem Trubel der Côte d’Azur
entfliehen kann. Das haben auch hier schon früh wieder die Engländer und die
Skandinavier entdeckt.
Tourrettes liegt etwas abseits von Vence und
abseits vom berühmteren St. Paul de Vence, und das ist sein Glück. Natürlich
gibt es auch hier Galerien und verschiedene kleine Läden, aber es herrscht
immer noch ein wirkliches alltägliches Dorfleben in diesem Ort. Und so gibt es nicht nur
einen Lebensmittelladen, sondern drei, nicht nur einen Bäcker, sondern zwei, eigentlich von der zentralen Bar bis zum Metzger alles im
„Doppelpack“; wenn der eine pausiert, hat der andere geöffnet. Herrlich ist der
Wochenmarkt, der jeden Mittwoch stattfindet und von Obst und Gemüse bis zu
Bettmatratzen und orientalischen Gewürzen vieles Notwendige bietet.
Das Zentrum des Ortes ist winzig, die Kommune dagegen sehr groß mit weitläufigen, traumhaften Villengrundstücken.
courtesy: www.survoldefrance.fr/affichage.php?photographe=Alain+Girard |
Auf dem zentralen Platz wird viel Boule gespielt; unter den Platanen sind
gleich sechs Plätze dafür eingerichtet. Man hat sofort das Gefühl einer großen
Familie und trifft sich immer wieder, denn die Grande Rue (die "große Straße")
schlängelt sich wie ein Hufeisen, nur 2-3 Meter breit, durch das historische Zentrum und man
kann sich gar nicht aus dem Weg gehen.
Einmal im Jahr, im Februar, hat Tourrettes seinen
großen Auftritt, nämlich zum Fest der Veilchen, derjenigen Blume, die in früheren
Jahren noch eine größere Bedeutung für die Wirtschaft hatte als heute, doch als
Symbol ist sie geblieben. Es gibt Veilchenlikör, Veilchenseife, sogar Veilcheneis kann man probieren. Dann ist der ganze Platz ein Menschenmeer und nichts geht mehr.
Heute
ist natürlich der Tourismus am Wichtigsten. Es wird viel für die Kultur und
Kunst getan, so stehen seit ein paar Jahren auch zwei modere Bronze-Plastiken
von GEORGE (www.thegeorgearts.com) am zentralen Platz, die sehr ausdrucksvoll sind.
courtesy tsl-immo.com |
Courtesy immoazur.com |
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