Montag, 24. Februar 2014

Tourrettes sur Loup / Frankreich


Tourrettes sur Loup (denn es gibt drei Tourrettes) liegt da, wo die Ausläufer der Alpen auf das Meer treffen. Malerisch, wie auf einer Handfläche aus Stein ausgebreitet, liegt es auf einem Felsen 450 m über dem Meeresspiegel und man hat einen herrlichen Blick bis nach Nizza und bis zur Bucht von Cannes. Schon
die Griechen und Römer waren hier, sie wussten um den damals strategischen Ort mit weitem Blick über das Meer und einer Rückzugsmöglichkeit. Im Glockenturm kann man noch die riesigen Steine sehen, die die Römer errichtet haben. Auch Jean Cocteau hat dieses Refugium genutzt, als er nach dem Krieg Ruhe haben wollte. Es gibt noch andere bekannte Menschen, die die Nähe zu Nizza und gleichzeitig ein wenig Abgeschiedenheit zu schätzen wussten und wissen. Und eigentlich ist es bis heute so geblieben, dass man in Tourrettes dem Trubel der Côte d’Azur entfliehen kann. Das haben auch hier schon früh wieder die Engländer und die Skandinavier entdeckt.




Tourrettes liegt etwas abseits von Vence und abseits vom berühmteren St. Paul de Vence, und das ist sein Glück. Natürlich gibt es auch hier Galerien und verschiedene kleine Läden, aber es herrscht immer noch ein wirkliches alltägliches Dorfleben in diesem Ort. Und so gibt es nicht nur einen Lebensmittelladen, sondern drei, nicht nur einen Bäcker, sondern zwei, eigentlich von der zentralen Bar bis zum Metzger alles im „Doppelpack“; wenn der eine pausiert, hat der andere geöffnet. Herrlich ist der Wochenmarkt, der jeden Mittwoch stattfindet und von Obst und Gemüse bis zu Bettmatratzen und orientalischen Gewürzen vieles Notwendige bietet.
Das Zentrum des Ortes ist winzig, die Kommune dagegen sehr groß mit weitläufigen, traumhaften Villengrundstücken. 

courtesy: www.survoldefrance.fr/affichage.php?photographe=Alain+Girard

Auf dem zentralen Platz wird viel Boule gespielt; unter den Platanen sind gleich sechs Plätze dafür eingerichtet. Man hat sofort das Gefühl einer großen Familie und trifft sich immer wieder, denn die Grande Rue (die "große Straße") schlängelt sich wie ein Hufeisen, nur 2-3 Meter breit, durch das historische Zentrum und man kann sich gar nicht aus dem Weg gehen.
Einmal im Jahr, im Februar, hat Tourrettes seinen großen Auftritt, nämlich zum Fest der Veilchen, derjenigen Blume, die in früheren Jahren noch eine größere Bedeutung für die Wirtschaft hatte als heute, doch als Symbol ist sie geblieben. Es gibt Veilchenlikör, Veilchenseife, sogar Veilcheneis kann man probieren. Dann ist der ganze Platz ein Menschenmeer und nichts geht mehr.



Heute ist natürlich der Tourismus am Wichtigsten. Es wird viel für die Kultur und Kunst getan, so stehen seit ein paar Jahren auch zwei modere Bronze-Plastiken von GEORGE (www.thegeorgearts.com) am zentralen Platz, die sehr ausdrucksvoll sind.





courtesy tsl-immo.com


Courtesy immoazur.com


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