Sonntag, 11. Januar 2015

Allgäu / Burghotel Auf dem Falkenstein


Wenn du etwas Besonderes suchst, dann bist du hier richtig. Der atemberaubende Blick ins Tal und die Alpen sind etwas Außergewöhnliches und ich möchte deshalb diesen Post mit einem Rundflug um den Falkenstein beginnen, damit du gleich einen Gesamteindruck von diesem Juwel gewinnst.



       

Um 1280 erbaute Graf Meinhard II von Tirol dort die erste Burg in 1277 Meter Höhe aus strategischen Gründen und erhob damit Ansprüche auf das Staufererbe im Ostallgäu. Während später dort auch Raubritter herrschten und bis 1582 die Burg als Sitz Augsburger Vögte diente, bekam dieser Berg die königliche Weihe, als 1876 Ludwig II den Grund kaufte, um dort seinen letzten Traum von einem Märchenschloss zu verwirklichen. 


Damals wurden nach seinem Tod 1886 alle seine Pläne aus Kostengründen verständlicherweise sofort abgebrochen, aus heutiger Sicht wäre Deutschland allerdings um eine Attraktion reicher.


            

Hier kommt nicht nur der Bergwanderer vorbei und bittet um eine Mahlzeit; an diesen einmaligen Ort, der ganz früher castrum Pfronten und Manzenberg hieß und seit dem 15. Jahrhundert Falkenstein genannt wird, waren schon königliche Hoheiten und auch ein Bundeskanzler und ein Bundespräsident haben auf dem Falkenstein übernachtet. 

             

Die Burgruine ist über mehrere Wanderwege und eine gebührenpflichtige Straße, die noch Ludwig II anlegen ließ, erreichbar. Unterhalb der Burg befindet sich seit 1889 eine Marienstatue in einer Grotte und vier Jahre später wurde etwas oberhalb eine erste kleine Jausenstation errichtet. Wiederum drei Jahre später wurde mit dem Bau des Burghotels auf dem Falkenstein begonnen, das bis 1988 in sieben privaten Händen lag, bis es in den heutigen Besitz der Familie Schlachter überging. 1989 wurde in einer Rekordzeit von nur sieben Monaten ein gründlicher Umbau durchgeführt und das Haus winterfest gemacht.

             

Früher, so sagte mir der Besitzer Toni Schlachter, seien die Besitzer am langen und kalten Winter "zerbrochen". Heute steht für die 2002 sanierte 2 km lange Straße auch bei tiefem Schnee ein moderner Schneepflug zur Verfügung, der das Hotel auch unter solchen Wetterbedingungen mit dem Auto erreichbar macht. 1999 wurde die Burgruine, die ebenfalls in den Besitz der Familie Schlachter gekommen war, komplett saniert, dies auch unter Mithilfe von treuen Gästen und Wanderern.
            

Ich habe diesen Ort nicht auf meinen Wanderungen gefunden, sondern als ich im Internet nach besonderen Hotels und Burgen suchte. 

Eine Besonderheit dieses Hotels sind seine Zimmer. Keine immergleichen Einheitszimmer und Gänge, sondern die Zimmer und Suiten sind individuell gestaltet, und das ist beeindruckend.

Ludwigs Schatzkisterl
Hochzeitssuite
Turmsuite Katherina

                                                               
Nicht nur vom Saunabereich, vom Burgtempel aus, genießt man den atemberaubenden Ausblick bis hin zum Schloss Neuschwanstein.


Und  gute Geister, die alles und jeden umsorgen, gibt es überall. Die herzlich ungezwungene und authentische Atmosphäre der Familie Schlachter und der Hausangestellten untereinander ist ansteckend, es wird viel gelacht und du merkst sofort, dass man auf so einem Gipfel etwas enthoben ist von Alltagsstress und Sorgen und die Dinge leichter nimmt. Die Chefin wird von den Hausangestellten "Sissi" genannt, weil sie so "trippelt", wie Sissi es getan haben soll. Vielleicht liegt es aber auch nur an den witzigen Kuhfellschuhen, die von allen getragen werden.


Manch langjähriger guter Hausgeist (Marietta) wohnt gleich vor Ort und ist sozusagen rund um die Uhr für dich da.

Die Küche ist vom Feinsten und wird mit viel Liebe zubereitet und serviert. Das Frühstück kann in einen besonderen Raum, dem Panorama-Pavillon, eingenommen werden.

  
            

Auf die sehr durchdachte und warme Einrichtung bezogen ist, wie immer, alles eine Geschmacksfrage. Mir hat das Gesamt-Ambiente sehr gut gefallen, auch wenn ich (als kleinen Kritikpunkt) manche der vielen Kissen als überflüssig empfand; im Saunabereich, im Burgtempel, haben sie sogar, für mein Empfinden, den imposanten Blick nach draußen etwas verstellt.

            

Im Tal, in Sichtweite, arbeitet die Konkurrenz, die Schwester von Toni, Frau Barbara Schlachter-Ebert mit ihrer Familie in der Schlossanger-Alp. 
Sie ist eine weitbekannte prämierte Köchin und sicherlich nicht nur deshalb gehört das Restaurant jedes Jahr zu den 300 Besten Deutschlands.

Schlossanger Alp
Wir haben bei unserem Besuch den ultimativen "Punsch-Test" im wohl ewigen Geschwister-Wettbewerb gemacht und die Noten eindeutig für das Burghotel Falkenstein vergeben.

Es ist ein Traumhotel über den Wolken, einfach einmalig, sicherlich nicht nur für mich die schönste Hotelanlage im Voralpenland und bestens geeignet, sich ein paar Tage auszuspannen, aber auch eine Hochzeit oder ein anderes Fest zu feiern bzw. eine Tagung in kleinerem Kreis über den Wolken zu veranstalten.

Zum Abschluss, sozusagen als Proviant für die Rückreise, bekamen wir ein hausgebackenes Brot als Wegzehrung geschenkt, das zu unserem Überlebensset wurde, weil wir auf der Heimfahrt wegen eines quer stehenden LKW´s bei vereister Fahrbahn drei Stunden auf der Autobahn still stehen mussten. Familie Schlachter sei Dank!

            



www.burghotel-falkenstein.de

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